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Anmerkungen

Ruf der Wildnis – der Tarzanschrei als Marke

Datum: 26 März 2011

Der berühmte Tarzanschrei konnte wilde Tieren zähmen – gegen die europäische Bürokratie war er allerdings lange Zeit machtlos. Zehn Jahre dauerte der Kampf der Erben des Tarzan-Autors Edgar Rice Burroughs um die markenrechtliche Anerkennung des unverwechselbaren Schreis. Steve James, Partner von Jenkins & Co., vertrat die Erben und reichte die Anmeldung über zehn Jahre hinweg in verschiedensten Varianten ein.

 

Das Problem lag in der grafischen Darstellung des Klangs. Zunächst wurde die Anmeldung in musikalischer Notation vom Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt (HABM) abgelehnt.

 

Anschließend wurde ein Sonogramm, eine Wellen-Abbildung des Geräuschs, mit eingereicht. Auch dies wurde abgelehnt, weil es nicht den Anforderungen der erforderlichen grafischen Darstellung genügte. Es wäre unmöglich aufgrund der Abbildung zu erkennen, ob es sich um eine menschliche Stimme oder etwas anderes, z.B. den Klang einer Violine, einer Glocke oder das Gebell eines Hundes handelte, hieß es.

 

Doch dem HABM ist durchaus bewusst, dass die wirtschaftliche Bedeutung von Klangmarken in Zeiten steigt, in denen mit Klingeltönen, Werbe-Jingles und Computerspielen Vermögen verdient werden können.

 

So werden nun Klangmarken-Anmeldungen akzeptiert, wenn MP3-Dateien des Klangs mit eingereicht werden.
„Wir beobachten wachsendes Interesse in diesem Bereich – alles, vom Tarzanschrei bis zum Brüllen eines Löwen. Wenn sie den Formalitäten entsprechen und unterscheidbar sind, können sie (als Marke) angemeldet werden, und nun akzeptieren wir auch mp3-Files als Teil der Anmeldungsprozedur, wenn sie zusammen mit einem Sonogramm eingereicht werden. Wie sich die Technologie entwickelt, entwickeln auch wir uns weiter." 

So ein Jurist des HABM.

 

Die Hörmarke des Tarzanschreis wurde nun also eingetragen.

 

http://oami.europa.eu/CTMOnline/RequestManager/de_Detail_NoReg

Es bleibt abzuwarten wie das HABM auf Streitigkeiten reagiert, in denen beispielsweise eine Partei behauptet, das Löwengebrüll des anderen klinge wie der eigene Löwe und es bestehe Verwechslungsgefahr.

 

Wir blicken mit Spannung auf die kommende Entwicklung.

 

(Beitrag erstellt: 03.01.2011)

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